ZU DEN TESTS
Häufig werden die Begriffe Ultraschall-Zahnbürsten und Schall-Zahnbürsten synonym verwendet – streng genommen ist dies allerdings falsch. Denn nur Erstere beschreibt tatsächlich die lautlose aber trotzdem sehr wirkungsvolle Technologie, die die meisten von uns bisher nur von Brillen-Reinigungsbädern kannten. Bisher fristen diese Zahnbürsten noch ein Nischendasein, nur wenige Hersteller und Produkte sind am Markt erhältlich. Künftig dürfte sich das allerdings ändern, denn lange sind entsprechende Zahnbürsten noch gar nicht erhältlich. Wer sich schon jetzt für die effektive und gleichzeitig schonende Zahnreinigung interessiert, erhält hier wertvolle Tipps, die unbedingt vor dem Kauf Beachtung finden sollten.
Was ist die Besonderheit von Ultraschall-Zahnbürsten?
Das Besondere tragen Ultraschall-Zahnbürsten schon im Namen: Der Bürstenkopf wird so schnell in Schwingung versetzt, dass die Geschwindigkeit jener von Ultraschall entspricht. Die meisten Modelle erreichen Schwingungsfrequenzen von 1,6 oder gar 1,8 MHz, was also fast zwei Millionen Schwingungen in der Sekunde entspricht. Aus technischer Sicht würde man zwar bereits aber mehr als 300 Hz von Ultraschall reden, für die Zahnreinigung haben sich aber weitaus höhere Frequenzen etabliert. Für den Nutzer ist das nur von Vorteil: 1,8 MHz sind für den Menschen nicht mehr hörbar, weshalb Ultraschall-Zahnbürsten auch keine unangenehme Geräuschkulisse bieten.
Die Wirkungsweise der Ultraschall-Zahnbürsten unterscheidet sich ganz grundsätzlich von Schallzahnbürsten oder oszillierenden Zahnbürsten: Durch die Schwingungen bilden sich im Speichel-Zahnpasta-Gemisch Blasen, die wiederum zum Platzen gebracht werden. Diese „Explosion“ entfernt auf ganz mühelose Weise die Plaque – ohne dass im eigentlichen Sinne noch geputzt werden muss. Die Borsten übertragen zwar den Ultraschall, wären aus zahnmedizinischer Sicht aber fast überflüssig. Nur um gröbere Speisereste zu entfernen, haben sie noch eine Berechtigung.
Für wen sind Ultraschall-Zahnbürsten geeignet?
So innovativ die Technologie auch erscheint: Eine bessere Reinigungswirkung als mit herkömmlichen Zahnbürsten kann prinzipiell nicht nachgewiesen werden. Hierin besteht allerdings auch nicht die Hauptmotivation für den Kauf von Ultraschall-Zahnbürsten. Die Vorteile in der Reinigung können vor allem dann ausgespielt werden, wenn im Mundraum nicht jeder Winkel gut erreichbar ist, was bei Zahnersatz wie Brücken oder Implantaten häufig der Fall sein kann. Wer empfindliches Zahnfleisch oder schmerzempfindliche Zähne besitzt, dürfte sich ebenso über einen Rückgang der Beschwerden freuen.
Wird eine spezielle Zahnpasta benötigt?
Ja, im Unterschied zu Schallzahnbürsten sind hier tatsächlich spezielle Zahncremes notwendig. Der Wirkmechanismus der Ultraschall-Zahnbürsten setzt auf das Zerplatzen von Blasen im Zahnpasta-Schaum. Dadurch nimmt die Zahnpasta beim Putzen eine ganz zentrale Rolle ein – was nicht jedem Produkt auch wirklich gelingt. In der Regel bieten die Hersteller der Zahnbürsten auch entsprechende Zahncremes an. Einige Ultraschall-Zahnbürsten, darunter einige Geräte von Megasonex, kommen allerdings nach eigenen Angaben selbst mit konventionellen Zahncremes aus. Wer keine teuren Spezial-Zahncremes kaufen möchte, sollte diesen Aspekt beim Kauf mit berücksichtigen.
Kann auf den Einsatz von Interdentalbürsten oder Zahnseide verzichtet werden?
Ich würde dies keinesfalls tun. Ultraschall-Zahnbürsten sind sehr gründlich beim Entfernen von Belägen, aber vermutlich nicht immer kräftig genug, um auch gröbere Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Deshalb wäre der Einsatz von Interdentalbürsten oder Zahnseide auch bei Ultraschall-Zahnbürsten eine sinnvolle Ergänzung.
Wie oft sollten die Bürstenköpfe getauscht werden?
Die übliche Empfehlung lautet auch bei Ultraschall-Zahnbürsten, dass ein Austausch nach drei Monaten erfolgen sollte. Üblicherweise erfolgt der Tausch aber, weil die Nylonborsten erlahmt sind und sich dadurch schwer erreichbare Stellen im Mund nicht mehr so gründlich reinigen lassen. Dieser Nachteil entfällt bei den Ultraschall-Zahnbürsten fast vollkommen, weil hier kaum eine Belastung der Borsten stattfindet. Zwar ist in der Praxis dadurch eine längere Nutzung möglich, aus hygienischen Gründen sollte ein regelmäßiger Wechsel allerdings trotzdem stattfinden.
Welche Vorteile haben Ultraschall-Zahnbürsten?
Viele Menschen haben leider immer wieder Zahnfleischproblemen zu kämpfen, die durch herkömmliche Zahnbürsten vielleicht nicht direkt ausgelöst, vermutlich aber zumindest verschlimmert werden. Der größte Vorteil der Ultraschall-Zahnbürsten besteht darin, dass praktisch ohne Druck geputzt werden kann. Eigentlich ist es nur notwendig, die Zahnbürste aufzulegen, die durch den Ultraschall erzeugten Schwingungen sorgen für die Reinigung. Selbst wer nicht an Zahn- und Zahnfleischproblemen leidet, wird diese komfortable Art der Reinigung zu schätzen lernen. Dass die Bewegungen des Bürstenkopfes aufgrund ihrer Geschwindigkeit nicht hör- und spürbar sind, ist natürlich ebenso positiv: Andere Familienmitglieder werden nicht gestört, eine langwierige Gewöhnung an die Vibrationen kann ebenso entfallen.
Im Vergleich zu oszillierenden Zahnbürsten kommt auch noch eine lange Akkulaufzeit und ein geringes Gewicht hinzu – vor allem Kinder werden dies zu schätzen wissen. Zwar müssen bei den Ultraschall-Zahnbürsten natürlich ebenso relativ teure Ersatzbürsten gekauft werden, allerdings halten diese aufgrund der geringen Belastung sehr recht lange.
Haben Ultraschall-Zahnbürsten auch Nachteile?
Leider ist diese noch recht exklusive Technologie sehr wohl auch mit Nachteilen verbunden: Die Auswahl an Ultraschall-Geräten ist vergleichsweise gering. Außerdem sind diese Zahnbürsten noch einmal spürbar teurer als die Konkurrenz der Rotations- oder Schallzahnbürsten. Die hohe Bewegungsfrequenz hat zudem den Nachteil, dass Menschen sie weder hören noch spüren können. Sollte es also einmal zu einem Defekt der Zahnbürste kommen, bleibt der meist vollkommen unbemerkt. Die meisten Ultraschall-Zahnbürsten verfügen zwar über eine Anzeige, die den Betrieb signalisieren soll. Es bleibt aber nicht zweifelsfrei, ob die Zahnbürste dabei wirklich aktiviert ist. Außerdem wird für Ultraschall-Zahnbürsten eine spezielle Zahnpasta zumindest empfohlen um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ob diese Ergebnisse jene konventioneller Schallzahnbürsten übertreffen, bleibt fraglich: Ein besseres Reinigungsergebnis konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Im Vergleich zu Handzahnbürsten kommt als Nachteil natürlich auch der Aspekt des Energiebedarfs hinzu, eine Ultraschall-Zahnbürste funktioniert natürlich nur im aufgeladenen Zustand.
Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Aufgrund der vergleichsweise geringen Auswahl am Markt wird es schwierig, besondere Anforderungen zu stellen. Sofern Kinder die Zahnbürste mitverwenden, ist ein Timer in jedem Fall sinnvoll – die Sprösslinge haben erfahrungsgemäß ihre Schwierigkeiten damit, die fürs Putzen notwendige Zeit richtig abzuschätzen. Insbesondere für Kindes ist es auch von Vorteil, auf eine möglichst leichte Zahnbürste zu achten, die einen kleinen Bürstenkopf besitzt. Ist nur ein großer Bürstenkopf montiert, sollten zumindest optional auch kleinere Bürsten erhältlich sein. Nicht weniger wichtig als die Kosten für die Anschaffung sind auch die Aufwendungen für die notwendigen Ersatzbürsten. Bereits im Vorfeld sollte geklärt werden, was der Ersatz kostet. Auch über die Platzverhältnisse im Badezimmer sollten sich künftige Nutzer von Ultraschall-Zahnbürsten ihre Gedanken machen: Einige Hersteller liefern recht große Ladestationen mit.
Nach welchen Kriterien werden die Ultraschall-Zahnbürsten bewertet?
Preis
Auch wenn wirklich günstige Ultraschall-Zahnbürsten gar nicht erhältlich sind, ist natürlich die Frage entscheidend, welche Leistungen für das Geld geboten werden. Sofern Qualität, Ausstattung und Reinigungsleistung überzeugen, ist sicherlich auch ein etwas höherer Kaufpreis zu verschmerzen.
Ausstattung
Insbesondere wenn die Ultraschall-Zahnbürste von mehreren Familienmitgliedern genutzt wird, müssen auch sehr unterschiedliche Ansprüche erfüllt werden. Verschiedene Betriebsmodi oder Reinigungsprogramme können diese Wünsche meist erfüllen. Außerdem unterscheidet sich der Lieferumfang teilweise deutlich: Idealerweise werden Ersatzbürsten ebenso wie eine Reisebox gleich mitgeliefert.
Akkulaufzeit
Während der Nutzung in den eigenen vier Wänden hat die Akkulaufzeit zumeist keine besondere Bedeutung: Nach jedem Putzen wird der Stromspeicher ohnehin wieder nachgeladen. Auf Reisen besteht die Möglichkeit aber nicht immer – insbesondere dann nicht, wenn das Stromnetz mit einer anderen Spannung betrieben wird. Wie lange die Ultraschall-Zahnbürste mit einer Akkuladung betrieben werden kann, erfährst du hier.
Gewicht
Je leichter die Zahnbürste desto einfacher auch das Handling – vor allem für Kinder. Die Unterschiede sind teilweise recht groß, weshalb ich auf diesen Punkt bei jedem Modell eingehen werde.
Amazon Bewertungen
So sehr ich mich auch für Zahnbürsten und -Reinigung interessiere – auch mir entgehen manchmal wichtige Details. Amazon-Nutzer, die die Produkte wie ich im täglichen Einsatz verwenden, können hier eine sehr nützliche Hilfe sein. Häufig kristallisieren sich nach Wochen oder gar Monaten besondere Stärken oder Schwächen heraus, die dann in den Rezensionen benannt werden. Ich versuche die Kritik dann nachzuvollziehen. Häufig kann ich sie aber auch widerlegen oder entstehende Fragen beantworten.
Ultraschall-Zahnbürste im Test:
Pos. | Art | Marke | Name & Link zum Test | Ø Bewertungen | Preis(€)* | Preisvergleich |
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56 | Ultraschall-Zahnbürste | Emmi-dent | Emmi-dent EMAG Emmi dental „Ortho“ | (4,5/5) | 143,94 € | |
16 | Ultraschall-Zahnbürste | Ultrasonex | Ultrasonex Plus 6001 im Test | (4,3/5) | 89,00 € | |
34 | Ultraschall-Zahnbürste | Emmi-dent | Emmi-dental Professional im Test | (4,3/5) | 124,95 € | |
12 | Ultraschall-Zahnbürste | Emmi-dent | Emmi-dent-6 im Test | (4,1/5) | 114,95 € | |
8 | Ultraschall-Zahnbürste | Megasonex | Megasonex M8 im Test | (4,0/5) | 144,90 € |