ZU DEN TESTS
Eigentlich dürfte es die klassische Handzahnbürste gar nicht mehr geben: Seitdem im Jahre 1954 die erste elektrische Zahnbürste auf den Markt gebracht wurde, regen die Hersteller mit ständig neuen Innovationen zum Kauf an. Doch bei den meisten Menschen scheint dies nicht zu verfangen; immer noch putzen sich die meisten Deutschen mit einer klassischen Handzahnbürste die Zähne. Lediglich in jedem Dritten Haushalt kommt eine Elektrozahnbürste zum Einsatz, auch wenn der Umsatz in diesem Marktsegment steigt. Doch obwohl wir häufig gar nicht darüber nachdenken: Selbst scheinbar banale Produkte wie Zahnbürsten weisen Stärken und Schwächen auf. Wo die Unterschiede konkret liegen und nach welchen Kriterien der Kauf erfolgen sollte, erfährst du hier.
Seit wann gibt es Handzahnbürsten?
Die Geschichte der Zahnreinigung reicht bis in die Zeit um 3.000 v. Christi zurück: Die Chinesen kauten Stöcker, um die Zähne durch die Reibung zu säubern. Etwa 1.500 Jahre später kamen richtige Zahnbürsten zum Einsatz, wobei es sich dabei eher um Pinsel handelt. Abgesehen von der unpraktischen Handhabung dürfte die Reinigungswirkung aufgrund des Borstenmaterials eher dürftig gewesen sein. Verwendet wurde Schweinsborste oder gar Rosshaar, vor allem Letzteres ist für eine Zahnbürste deutlich zu weich. Selbst eine solch wenig brauchbare Zahnbürste galt lange als Luxusgut, die meisten Menschen reinigten die Zähne noch mit einem Lappen. Die Zahnbürste in der heutigen Form wurde um das Jahr 1700 erfunden, zum Einsatz kamen hierbei Kuhborsten, die allerdings derart kurz geschnitten wurden, dass eine ausreichende Härte erzielt wurde. Moderne Zahnbürsten, wie wir sie kennen, erblickten im Jahre 1938 das Licht der Welt: Der aus den USA stammende Chemie-Konzern DuPont startet die günstige Massenfertigung von Zahnbürsten mit Nylonborsten.
Was sollte bei der Nutzung einer Handzahnbürste beachtet werden?
Beim Zähneputzen wird nicht nur der Zahnbelag entfernt, vor allem wird der Mund auch von Bakterien befreit, die die Bildung von Karies begünstigen. Aus diesem Grund sollte die Zahnbürste nach jeder Nutzung unter einem Wasserstrahl gründlich gereinigt werden. Außerdem ist es günstig, wenn der Bürstenkopf schnell trocknet, weshalb die Zahnbürste mit dem Bürstenkopf nach oben in den Zahnputzbecher gestellt werden sollte. Für den Transport auf Reisen sollte ein luftdurchlässiger Behälter genutzt werden, damit auch während des Transports eine Trocknung möglich ist. Außerdem werden die Borsten so vor dem Abknicken geschützt.
Wie oft sollte die Zahnbürste gewechselt werden?
Studien haben gezeigt, dass ein Wechsel nach spätestens drei Monaten ratsam ist. Selbst die widerstandsfähigen Nylonborsten büßen ihre Flexibilität ein und können kritische Stellen im Mundraum nicht mehr erreichen. Dadurch nimmt auch die Fähigkeit Plaque zu entfernen ab. Die meisten Handzahnbürsten verfügen über eigne eingefärbte Borsten, die als Indikator für die Abnutzung dienen. Entfärben sich die Borsten, steht ein Wechsel an. Außerdem sollte ein Austausch nach überstandenen Infektionen erfolgen, um sich nicht ständig wieder in Kontakt mit möglichen Krankheitserregern zu bringen.
Können Handzahnbürsten mit elektrischen Zahnbürsten mithalten?
Die Beantwortung dieser Frage hängt meiner Meinung nach stark von der Sichtweise ab. Gehen wir einmal davon aus, wir vergleichen eine elektrische Rotationszahnbürste mit einer Handzahnbürste: In beiden Fällen wird letztlich nur ein Bürstenkopf über den Zahnschmelz bewegt. Natürlich sind dann auch die Ergebnisse prinzipiell gleich. Allerdings nimmt das Putzen mit der Handzahnbürste mehr Zeit in Anspruch, weshalb ein höheres Maß an Disziplin benötigt wird. Wer morgens in Eile oder abends mit geringer Motivation seine Zähne putzt, wird mit dem elektrischen Pedant vermutlich bessere Ergebnisse erzielen.
Worin liegen die Vorteile von Handzahnbürsten?
Im Vergleich zu elektrischen Zahnbürsten sind Handzahnbürsten natürlich deutlich preiswerter. Der Kostenvorteil bezieht sich nicht nur auf die Anschaffung, auch die Folgekosten der elektrischen Zahnbürste fallen durch die teuren Bürstenköpfe recht hoch aus. Zudem ist eine Handzahnbürste kompakt und leicht, was vor allem für Kinder von Vorteil ist. Während eine elektrische Zahnbürste zudem auf einen stets geladenen Akku angewiesen ist, was sich vor allem auf Reisen als Problem erweisen kann, funktioniert die Handzahnbürste immer – und das geräuschlos. Dieser Aspekt sollte nicht ganz unbeachtet bleiben, denn wer morgens als erster das Bad betritt, kann mit einer lauten elektrischen Zahnbürste durchaus für Unmut sorgen.
Was für Nachteile haben Handzahnbürsten gegenüber elektrischen Zahnbürsten?
Der wichtigste Nachteil ist offenkundig: Die Putzvorgang muss hier von Hand ausgeführt werden. Das ist prinzipiell zwar nicht schlimm, nur das Zähneputzen hierbei mehr Zeit in Anspruch – mehrere Tausend Rotationen pro Sekunde sind natürlich per Hand nicht zu schaffen. Wer hier Zeitersparnis vor Gründlichkeit setzt, riskiert auf Dauer seine Zahngesundheit. Elektrische Zahnbürsten reinigen nicht nur komfortabler, durch den integrierten Timer wird der Nutzer immer über eine ausreichende Putzdauer informiert.
Reicht eine Handzahnbürste zur Mundhygiene aus?
Viele Hersteller versprechen, dass die Produkte selbst die Zahnzwischenräume reinigen. Dies ist aber leider nicht der Fall, tatsächlich lassen sich nur rund zwei Drittel der Zahnoberfläche durch eine Handzahnbürste erreichen. Aus diesem Grund muss die tägliche Zahnpflege um eine Interdentalbürste oder durch Zahnseide ergänzt werden.
Worauf sollte beim Kauf einer Handzahnbürste geachtet werden?
Den Kauf von Zahnbürsten mit harten Borsten kann ich niemandem empfehlen. Die Chance, dass das Zahnfleisch geschädigt wird ist zu groß, auf der anderen Seite kann kein besonderer Nutzen erwartet werden. Auch Zahnmediziner warnen davor, mit einer zu harten Zahnbürste und womöglich noch zu starkem Aufdrücken auf Dauer den Zahnschmelz zu schädigen.
Weiterhin sollte der Bürstenkopf möglichst kurz sein, damit auch die schwieriger zu erreichenden Stellen im Mund erreicht werden können. Neben der Länge des Kopfes entscheiden aber natürlich auch die Borsten selbst über die Reinigungsleistung: Bei den meisten Zahnbürsten haben sich unterschiedliche Längen durchgesetzt, die sich durch ihre Wellenform der Zahnstruktur anpassen können. Außerdem sollte der Griff natürlich eine gute Handhabbarkeit ermöglichen; ideal sind hier gummierte Griffe. Ein nachgebender Bürstenkopf hat sich ebenso bewährt, um zu starkes Aufdrücken beim Putzen zu verhindern.
Sind Naturborsten empfehlenswert?
Viele Menschen möchten es so gut es geht vermeiden, mit Kunststoff in Kontakt zu kommen. Aus diesem Grund werden auch Zahnbürsten mit Naturborsten anstelle der sonst üblichen Nylonfäden angeboten. Davon ist aus zahnmedizinischer Sicht allerdings eher abzuraten, denn Naturborsten sind scharfkantig und können das Zahnfleisch schädigen. Häufig unbemerkt wird dann weniger intensiv geputzt, worunter auf Dauer die Zahngesundheit leiden kann. Aus diesem Grund sind konventionelle Nylonbürsten vorzuziehen, die an der Spitze abgerundet sein sollten. Dies ist heute allerdings selbst dann meist der Fall, wenn der Hersteller die runden Borstenenden nicht explizit erwähnt.
Nach welchen Kriterien werden die Zahnbürsten bewertet?
Nach folgenden Kriterien bewerte ich die hier getesteten Handzahnbürste:
Der Preis
Natürlich ist auch eine teure Zahnbürste erheblich preiswerter als eine kostspielige Zahnbehandlung. Dennoch sollte die Preisgestaltung vor allem vor dem Hintergrund der Leistung natürlich kritisch beurteilt werden. Ich bewerte den Preis also nicht nur als absolute Größe, sondern vor allem im Verhältnis zu den Qualitäten des Produkts.
Die Reinigungsleistung
Die wichtigste Eigenschaft einer Zahnbürste ist natürlich die Fähigkeit, die Zähne gründlich von Plaque zu befreien. Ob das gelingt, hängt in erster Linie von der Ausgestaltung der Borsten ab: Vor allem für schwer erreichbare Stellen ergeben sich zum Teil ganz erhebliche Unterschiede, die hier beurteilt werden.
Die Ergonomie
Eigentlich sollte zum Zähneputzen kein besonders hoher Kraftaufwand notwendig sein – andernfalls sollte an der Zahnputztechnik gearbeitet werden. Trotzdem sollte selbst die nasse Zahnbürste gut in der Hand liegen, und auch die Grifflänge sollte ein einfaches Handling ermöglichen. Nicht jeder Hersteller findet hier die richtige Balance.
Die Ausstattung
Selbst bei den klassischen Handzahnbürsten gibt es heute ganz erhebliche Unterschiede: Egal ob Länge, Form und Material der Borsten oder die Länge des Bürstenkopfes – jeder Hersteller ist darauf bedacht die Zahnbürsten stetig weiterzuentwickeln. An dieser Stelle werden die Besonderheiten der Zahnbürste erläutert und in ihrem Effekt bewertet.
Die Amazon Bewertungen
Einige Kriterien werden von mir subjektiv beurteilt – und selbstverständlich muss meine eigene Meinung nicht immer geteilt werden. In dieser Kategorie wird kurz zusammengefasst, was Amazon-Rezensenten über die jeweilige Zahnbürste zu sagen haben. Manchmal werden meine Eindrücke bestätigt, in anderen Fällen kommt es zu anderen Einschätzungen. Vor allem werde ich aber auch auf Besonderheiten aufmerksam gemacht, die mir vielleicht sonst entgangen wären.
Handzahnbürsten im Test:
Pos. | Art | Marke | Name & Link zum Test | Ø Bewertungen | Preis(€)* | Preisvergleich |
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29 | Handzahnbürste | Braun | Oral-B ProExpert CrossAction Professional | (4,5/5) | 11,70 € | |
13 | Handzahnbürste | Braun | Oral-B Pro-Expert Pulsar im Test | (4,0/5) | 11,25 € | |
33 | Handzahnbürste | Braun | Oral-B 1,2,3 Classic Care 35 im Test | (3,8/5) | 3,38 € | |
40 | Handzahnbürste | Curaprox | Curaprox CS 5460 ultra soft Handzahnbürste | (3,5/5) | 11,38 € | |
41 | Handzahnbürste | Colgate | Colgate Komplett Kariesschutz Zahnbürste medium | (3,4/5) | 8,97 € | |
27 | Handzahnbürste | Dr. BEST | Dr.BEST Zahnbürste (weich) im Test | (3,3/5) | 7,47 € | |
28 | Handzahnbürste | Dr. BEST | Dr. Best Zahnbürste mittel | (3,2/5) | 5,70 € | |
42 | Handzahnbürste | COM-FOUR | COM-FOUR® 16er Set Handzahnbürste Medium | (3,0/5) | 8,99 € |